ExWoSt - Modellvorhaben

ExWoSt - Experimenteller Wohnungs- und Städtebau

Einordnung des Modellvorhabens in das Forschungsfeld „Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau" 

Für die Aufwertung innerstädtischer Wohnquartiere im Stadtumbau Ost und West wird die Aktivierung privater Eigentümer immer wichtiger. Private Eigentümer und Wohnungsunternehmen, Verbände und kommunale Akteure äußern zunehmend Interesse, in verschiedenen Formen von Eigentümerstandortgemeinschaften (ESG) gemeinsam Objekte zu entwickeln und Quartiere aufzuwerten. Mit kooperativen Lösungsansätzen sollen die komplexen städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Problemlagen in innerstädtischen Quartieren gemeinsam angegangen werden. Viele Quartiere weisen eine stagnierende oder negative Entwicklungsdynamik auf und Investitionen einzelner Eigentümer können erst durch hinreichende Perspektiven für das Gesamtquartier sinnvoll umgesetzt werden. Das Spektrum der hierfür in Frage kommenden baulichen und nicht-baulichen Einzelmaßnahmen sowie der organisatorischen Lösungen ist hierbei breit.

Eigentümerstandortgemeinschaften unterschiedlicher Ausgestaltung können ein wichtiges Instrument zur Ergänzung des vorhandenen städtebaurechtlichen Instrumentariums sein. Sie können insbesondere in den Quartieren, in denen ohne eine Kooperation verschiedener Akteure keine positive Entwicklung des Gebietes und der Bestände zu erwarten ist, einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung von Stagnation leisten.

Anhand von Modellvorhaben sollen im Rahmen des Forschungsfeldes verschiedene Formen von Eigentümerstandortgemeinschaften, d.h. bezogen auf unterschiedliche Gebietstypen, Problemlagen, Akteurskonstellationen und unterschiedliche instrumentelle Ausgestaltung praktisch erprobt und wissenschaftlich begleitet werden. Es soll insbesondere praktisch erprobt werden, wie Eigentümerstandortgemeinschaften als Träger von Aufwertungsprozessen im Stadtumbau und in innerstädtischen Quartieren agieren können. Hierfür sind Zuwendungen an die Modellvorhaben vorgesehen, die über die Forschungsbegleitung hinaus auch in der konkreten Vorbereitung und Umsetzung der Eigentümerstandortgemeinschaften eingesetzt werden können (Erarbeitung von Grundlagenerhebungen, Erarbeitung von quartiers- und bestandsbezogenen Konzepten für die Eigentümerstandortgemeinschaften, Beratungs- und Moderationsleistungen).

Im Rahmen des Forschungsfeldes sind folgende allgemeine und übergreifende Forschungsleitfragen bedeutsam:

  • Welchen Beitrag können Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbaukontext für die Überwindung von Entwicklungshemmnissen in innerstädtischen Quartieren leisten?

  • Welche Kooperationsformen eignen sich für die jeweiligen städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Problemlagen, Akteurskonstellationen und Entwicklungsziele?

  • Welche instrumentellen Lösungen eignen sich für die Arbeit der Eigentümerstandortgemeinschaften?

  • Wie sieht die Bildung von Eigentümerstandortgemeinschaften und deren Arbeit in der Praxis aus, welche Rahmenbedingungen und Einzelschritte sind in der Praxis hemmend oder förderlich und welche Erfolgschancen haben diese auf Dauer?

  • Wie verhalten sich kooperative Lösungen im Rahmen von Eigentümerstandortgemeinschaften im Verhältnis und ggfs. im Zusammenspiel zu Quartiers übergreifenden Aktivierungsstrategien und Beratungsangeboten?

  • Wie verhalten sich kooperative Lösungsansätze in innerstädtischen Fördergebieten der Städtebauförderung zu vergleichbaren Lösungen außerhalb von Fördergebieten?

  • Wie lassen sich bei Eigentümerstandortgemeinschaften Mittel der Städtebauförderung - auch in Bündelung - sinnvoll einsetzen?

  • In welcher Weise eignen sich Eigentümerstandortgemeinschaften zur Erweiterung des städtebaulichen Instrumentariums in der Praxis?


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